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Telekom kann reine Glasfaser-Hausanschlüsse nicht termingerecht realisieren

Unternehmen gesteht Verzögerung von möglicherweise über einem Jahr ein

Symbolbild: Pixabay

Das Warten auf schnelles Internet in Eppelheim geht für einen Teil der Bürgerinnen und Bürger weiter. Eine böse Weihnachtsüberraschung erleben dieser Tage die Kundinnen und Kunden, die bei der Telekom einen Glasfaser-Hausanschluss ohne entsprechenden Tarif bestellt haben, „der Ihr Gebäude für eine spätere Nutzung des Glasfasertarifs vorbereiten soll. Ursprünglich hatten wir vorgesehen, Ihren Hausanschluss bis zum 29.07.2024 zu bauen“, heißt es in dem Schreiben, das auch die Stadtverwaltung bekommen hat.

Doch die Telekom muss nun eingestehen, dass sie dieses Versprechen nicht termingerecht einlösen kann. „Reine Infrastruktur-Aufträge, wie der von Ihnen beauftragte Glasfaser-Hausanschluss, werden hingegen vorübergehend zurückgestellt und zu einem späteren Zeitpunkt gebaut. Diese Zurückstellung kann aktuell zu einer Verzögerung von mehr als einem Jahr führen.“

Als Grund wird angegeben: „Obwohl wir bereits mit vielen nationalen und internationalen Partnern zusammenarbeiten, übersteigt die Nachfrage nach Glasfaser-Anschlüssen in Deutschland derzeit die vorhandenen Montage- und Baukapazitäten. Vor diesem Hintergrund haben wir uns dazu entschieden, zunächst jene Anschlüsse fertigzustellen, für die ein entsprechender Glasfaser-Tarif bei uns oder einem anderen Telekommunikationsanbieter beauftragt wurde.“

Ausdrücklich wird in dem Schreiben aber auch auf einen Ausweg aus dem ärgerlichen Dilemma hingewiesen: „Sollte in der Zwischenzeit allerdings eine aktive Nutzung des Glasfaser-Anschlusses im Gebäude gewünscht werden, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Eine Bestellung eines entsprechenden Glasfaser-Tarifs bei uns oder einem anderen Telekommunikationsanbieter führt zu einer automatisierten Aufhebung der Zurückstellung.“ Der Brief endet mit dem Satz: „Wir hoffen auf Ihr Verständnis.“

Das ist bei Bürgermeisterin Patricia Rebmann allerdings nur in einem äußerst überschaubaren Maß vorhanden. „Mit dem Spatenstich am 4. April dieses Jahres hat die Telekom zugesagt, dass in Kürze schon rund 8000 Haushalte und Unternehmen das Glasfasernetz der Telekom nutzen können“, ärgert sie sich. „Schade, dass wir uns ein dreiviertel Jahr später darauf schon nicht mehr verlassen können. Ich hoffe, dass das Unternehmen wenigstens ihr erneutes Versprechen einlöst und es lediglich bei einer Verzögerung für die Kundinnen und Kunden bleibt, die einen Hausanschluss ohne Tarif beauftragt haben.“