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Neujahrsempfang mit ökumenischem Gottesdienst

Beim Neujahrsempfang wurden auch dieses Mal Bürgerinnen und Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Sie freuten sich über die Urkunde und den Blumenstrauß, überreicht durch Bürgermeisterin Patricia Rebmann: Klaus Preuß (v. l.), Annette Hettinger-Engelhardt, Franz Strunz, Gabriele und Tina Salwender sowie (v. r.) Uschi Weinert, Alex Stuntz, Ines und Holger Salwender. Foto: Stadt Eppelheim

Am vergangenen Sonntag fand in der Rudolf-Wild-Halle der Neujahrsempfang statt. Liebgewordene Tradition ist es, dass dabei Bürgerinnen und Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet werden. Auch eine Premiere gab es dieses Mal: Mit einem von Bezirkskantor Peter Rudolf musikalisch begleiteten ökumenischen Gottesdienst in der Rudolf-Wild-Halle, den die evangelische Pfarrerin Victoria Wilcke und Diakon Andreas Korol von der katholischen Kirchengemeinde unter der Jahreslosung der evangelischen Kirche „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe" stellten, begann der Vormittag.

Die beiden wiesen darauf hin, dass Liebe nicht immer auch Harmonie bedeute. Es gelte vielmehr, mit Konflikten umzugehen und das Gegenüber stets als Menschen zu sehen, auch wenn er oder sie eine andere Meinung vertritt. Diese Jahreslosung könne man gut auch in einer Stadt wie Eppelheim im Alltag umsetzen – beispielsweise in den Vereinen, in den Geschäften oder im Straßenverkehr durch kleine Gesten wie einen Gruß, ein Lächeln und Respekt voreinander. Am Ende verteilten Pfarrerin Victoria Wilcke und Diakon Andreas Korol kleine Schokoherzen an die Besucherinnen und Besucher.

  • Bürgermeisterin Patricia Rebmann verteilte gemeinsam mit Diakon Andreas Korol und Pfarrerin Victoria Wilcke die Neujahrsbrezel an die Gäste. Foto: Stadt Eppelheim
  • Beim Badnerlied, gespielt vom Spielmannszug der Feuerwehr, sang das Publikum mit. Foto: Stadt Eppelheim
  • Der Spielmannszug der Feuerwehr unter der Leitung von Eric Schmitt unterhielt die Besucherinnen und Besucher. Foto: Stadt Eppelheim
  • Die Stadtkapelle unter der Leitung von Katja Resch bereicherte den Neujahrsempfang musikalisch. Foto: Stadt Eppelheim
  • Pfarrerin Victoria Wilcke und Diakon Andreas Korol gestalteten den Gottesdienst. Foto: Stadt Eppelheim
  • Bezirkskantor Peter Rudolf begleitete den ökumenischen Gottesdienst auf dem Klavier. Foto: Stadt Eppelheim
  • Bürgermeisterin Patricia Rebmann bei ihrer Neujahrsrede. Foto: Stadt Eppelheim
  • Der ECC-Vorsitzende Frank Rühle begrüßte das Publikum. Foto: Stadt Eppelheim
  • Vereinssprecher Thomas Hübler sprach ein Grußwort. Foto: Stadt Eppelheim

Nach einer kleinen Pause und der Begrüßung des Publikums durch den Vorsitzenden des Eppelheimer Carneval-Clubs Frank Rühle – der ECC hat ja nach dem erfolgreichen Rathaussturm am 11.11. bis Aschermittwoch das „Hausrecht“ – hieß auch Bürgermeisterin Patricia Rebmann die Gäste herzlich willkommen. „Das vergangene Jahr war voller Herausforderungen, das Weltgeschehen hat uns ein weiteres Mal betroffen gemacht und die Auswirkungen davon spüren wir natürlich auch direkt hier in Eppelheim“, bedauerte sie und betonte: „Im neuen Jahr stehen wieder viele Möglichkeiten vor der Tür, um Eppelheim zu entwickeln. Dabei ist die Vielfalt unserer Gesellschaft eine Stärke, solange wir uns solidarisch zeigen und jede und jeder Einzelne weiter dazu beiträgt, unsere Stadt lebendig und zukunftsorientiert zu halten.“

In einer Zeit, in der überall der Umgangston rauer zu werden scheint, sei es umso wichtiger, dass wir als Gemeinschaft ein Zeichen setzen. „Lassen Sie uns gemeinsam an einer Atmosphäre der Empathie und des Respekts arbeiten. Offenheit, Verständnis, Freundlichkeit, Abbau von Vorurteilen“, appellierte sie an die Eppelheimerinnen und Eppelheimer, „alles scheint so schwierig geworden zu sein.“

Die Bürgermeisterin blickte auf Themen und Ereignisse zurück, die in der Stadt und für die Bürgerinnen und Bürger im vergangenen Jahr wichtig waren. Dazu zählte unter anderem der Startschuss für den Abriss der Rhein-Neckar-Halle mit einer fulminanten Abschlussparty. Nun ist der Weg frei für eine moderne Sporthalle. Nachdem Uwe Wagner die Führung der Feuerwehr abgegeben hatte, übernahmen Christoph Horsch als Kommandant und Sascha Böhm als Stellvertreter. Der langjährige Gemeinderat Trudbert Orth wurde nach seinem freiwilligen Ausscheiden aus dem Gremium zum Ehrenbürger ernannt. Es gab einen bunten Nachmittag aus Anlass des Jubiläums „25 Jahre Stadtrechte“, gestaltet von Bürgern für Bürger. Gleichzeitig wurde der erste Teil des Buches „Geschichte Eppelheims“ präsentiert.

Das Capri-Sonne-Sportcenter macht die Stadt derzeit nicht glücklich mit seinem schadhaften Dach. Aber Ausschreibungen laufen und bis Sommer ist mit einem neuen Dach zu rechnen. Für die Jugend und die Vereine investiert die Stadt damit etwa 500.000 Euro. Der Glasfaserausbau schreitet voran – auch wenn Telekom einzelne Anschlüsse nach hinten verschiebt. Wunderschön war der erstmalig veranstaltete Seniorennachmittag. Dazu gab es viele positive Rückmeldungen.

Auch das Jahr 2024 hält spannende Themen für Eppelheim bereit. Der Bau der neuen Dr.-Hans-Peter-Wild-Halle wird in diesem Jahr beginnen. An dieser Stelle dankte Bürgermeisterin Rebmann noch einmal ganz herzlich dem Eppelheimer Ehrenbürger Dr. Hans-Peter Wild. Ohne ihn als Sponsor sei der Neubau der Sporthalle auf absehbare Zeit nicht möglich. Der Glasfaserausbau geht 2024 im zweiten Teil von Eppelheim los. Die Stadtverwaltung bleibt eng an der ausführenden Firma dran, denn die Qualität der Leistungen habe man im vergangenen Jahr immer wieder korrigieren müssen.  Der Anbau und die Sanierung der Feuerwehr schreiten zügig voran. Das Planungsteam ist gefunden und im Technischen Ausschuss wird die Baueingabe demnächst erfolgen. Demnächst wird es eine Bürgerversammlung zum Thema „Erneuerbare Energien in Eppelheim“ geben. Schwerpunkt dieser Versammlung wird die aktuelle Gesetzeslage sein und wie sie umgesetzt werden kann. 

„Es steht viel an in 2024. Sinkende Einnahmen stehen steigenden Pflichtausgaben gegenüber. Wir investieren dennoch in die Zukunft dieser Stadt und stehen aktuell kurz vor den Kommunalwahlen. Nach der Sommerpause wird also ein neu gewählter Gemeinderat zusammenkommen und die Geschicke der Stadt bestimmen“ gab die Bürgermeisterin einen Ausblick und mahnte: „An dieser Stelle bitte ich Sie: Nehmen Sie Ihr Wahlrecht wahr. In früheren Zeiten sind Menschen für dieses Recht gestorben und wir vergessen zu oft, dass unsere Demokratie auf gewählten Vertreterinnen und Vertretern aufgebaut ist. Bitte lassen Sie Ihre Stimme nicht ungehört bleiben.“ Und sie gab den Gästen mit auf den Weg: „Gehen Sie hinaus und seien Sie großartig!“

Gemeinsam mit Victoria Wilcke und Andreas Korol verteilte sie zum Abschluss der Veranstaltung die große Neujahrsbrezel an die Gäste, die im Foyer der Rudolf-Wild-Halle die Möglichkeit hatten, bei einem Getränk zusammenzustehen und zu plaudern. Die Bewirtung hatte das DRK Eppelheim übernommen.

Musikalisch bereichert wurde der Neujahrsempfang durch den im vergangenen Jahr gegründeten Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Eppelheim unter der Leitung von Eric Schmitt mit dem Marsch „Preußens Gloria“ und dem „Fliegermarsch“ sowie dem Ohrwurm der Flippers „Wir sagen dankeschön“ und dem Badnerlied. Ebenso viel Zustimmung erhielt die Stadtkapelle Eppelheim unter der Leitung von Katja Resch, die mit der „Ode an Europa“ sowie mit den Songs „You’ll Be In My Heart“, „Land Of Hope And Glory“ und „Shut Up And Dance“ begeisterte.

Würdigung des ehrenamtlichen Engagements

„Ehrenamt ist wichtig und notwendig. Ohne ehrenamtliches Engagement könnten viele Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens nicht existieren. Dafür notwendige Leistungen müssten teuer eingekauft werden“, erinnerte Vereinssprecher Thomas Hübler in seiner Rede zum Neujahrsempfang an die Bedeutung des freiwilligen Engagements von Bürgerinnen und Bürgern.
Für 2024 hofft er auf eine Stärkung der Gemeinschaft und das Miteinander von Vereinen, Organisationen, ehrenamtlichen Gruppierungen, politischen Vertretern sowie der Stadtverwaltung. Vereine und Organisationen seien auf öffentliche Förderungen in Zeiten steigender Kosten angewiesen, mahnte er. Man müsse über Entlastungen nachdenken, insbesondere vor dem Hintergrund der finanziellen Mehrbelastung, die durch die Umsatzsteuerpflicht für Hallenmieten auf die Vereine und Organisationen zukomme. Eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge sei nicht immer möglich.
Man wünsche sich künftig einen regelmäßigen Austausch mit den politischen Entscheidungsträgern, aber auch für Vereine und Organisationen müsse gelten: Gemeinsam und miteinander.
Gleichzeitig beglückwünschte er die Menschen, die in diesem Jahr für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet wurden. Es sind dies:

Familie Salwender: Das Ehepaar Ines und Holger Salwender, Tochter TIna und die 85-jährige Oma Gabriele engagieren sich schon lange Zeit bei den Foodsavern Eppelheim. Sie holen in Absprache mit der Tafel mehrmals wöchentlich Lebensmittel von Einzelhändlern ab, stellen sie vor ihrem Haus auf und der Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Abholung, das Aufbauen des Standes, das Informieren und Anbieten der Ware ist sehr zeitaufwendig und umfasst mehrere Stunden in der Woche. Wertschätzender Umgang mit Lebensmitteln ist der Familie wichtig.

Annette Hettinger-Engelhardt: Frau Hettinger-Engelhardt ist seit vielen Jahren ehrenamtliche Übungsleiterin der Frauen-Sportgruppe, seit mehr als 10 Jahren die Abteilungsleiterin Turnen. Die zu Ehrende bringt sich mit guten und auch kritischen Vorschlägen in die Turnratssitzungen des TVE ein. Bei den früheren Veranstaltungen des TVE wie Rosenmontagsfete oder Kinderweihnachtsfeier und den Neujahrsempfängen gehörte Annette Hettinger-Engelhardt zu den Personen, die weiß, was getan werden muss und mit anpackt. Dabei hilft ihr das eigene Organisationstalent und die von Kindheit an große Verbundenheit im TVE.

Klaus Preuß und Franz Strunz: Klaus Preuß und Franz Strunz sind seit Beginn der Umbauarbeiten vom damaligen alten „Löwen“ zum heutigen „Löwen“, also seit 1984, bei der Verwaltung und dem Erhalt nicht mehr wegzudenken. Beide haben seit dieser Zeit mehrere tausend Stunden ihrer Freizeit dafür verwendet, früher auch aktiv im Schweiße ihres Angesichts bei den Umbauarbeiten oder bei den anfallenden Reparaturen. Beide sind in diesem Jahr 40 Jahre als „Löwenbeauftragte“ für den Sängerbund Germania ehrenamtlich tätig. Heute sind sie für die Vorstandschaft erste Ansprechpartner, wenn es um Fragen zum „Löwen“ geht, den keiner im Verein so gut kennt wie die beiden. Sie verhandeln mit Handwerkern bei der Auftragserstellung und überwachen die anfallenden Reparaturen. Sie stehen den Pächtern mit Rat und Tat zur Seite und sind auch für die Stadtverwaltung erste Ansprechpartner, wenn es um Fragen zum „Löwen“ geht.

Alexander Stuntz: Aus einer Geburtstagsüberraschung für seine Oma Lisel wurde in den letzten 10 Jahren ein fester Jahresabschluss bei seinem Musik-Feuerwerk an Silvester um 23 Uhr. Den Platz vor der Rudolf-Wild-Halle darf er dazu nutzen, die Arbeitszeit zur Vorbereitung sowie das gesamte pyrotechnische Material steuert er selbst bei. Jährlich bringt er zu diesem Anlass ohne eine feste Veranstaltungsform kurz vor dem Jahreswechsel viele Menschen zusammen. Die Planung und Realisierung des Abschiedsfeuerwerks an der Rhein-Neckar-Halle geht auch auf Alexander Stuntz zurück, die er ehrenamtlich geleistet hat. 
In der Corona-Pandemie hat er sich mit seinen Fähigkeiten im Bereich der IT ebenfalls ehrenamtlich in die Stadtgesellschaft eingebracht, sodass die Impfaktionen, die die Stadt Eppelheim durchgeführt haben, dank seiner selbstprogrammierten Software reibungslos und schnell durchgeführt werden konnten.
Die Mitgliedschaft in der Einsatzabteilung unserer Feuerwehr und die dortige Betreuung der EDV runden sein ehrenamtliches Engagement ab.
Uschi Weinert: Uschi Weinert ist über 35 Jahre im ASV aktiv und bringt sich seither umfänglich in diesem Verein ein. Sie unterstützt bei einer Vielzahl von organisatorischen Aufgaben und bei der Verteilung der Vereinszeitschrift.