Sabine Wendtland stellt im Eppelheimer Rathaus aus
Die Künstlerin Sabine Wendtland zeigt im Rahmen der Reihe „Galerie im Rathaus“ ihre Werke unter dem Titel „Schöne, wilde Bilder“. Die Vernissage findet am Freitag, 19. September 2025, um 18 Uhr im 1. Stock des Rathauses statt. Die Ausstellung ist vom 22. September bis Jahresende zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen.
Sabine Wendtland, 1971 in Sandhausen geboren, ist auf einem Hof in ländlicher Umgebung im Herzen der Kurpfalz aufgewachsen. Die unmittelbare Nähe zur Natur hat sie von klein auf geprägt – nicht nur in ihrer Wahrnehmung von Farben, Licht und Bewegung, sondern auch in ihrer Haltung zur Welt. Diese frühe Verbindung zur Landschaft, zu jahreszeitlichen Rhythmen und organischen Strukturen bildet bis heute eine kraftgebende Grundlage ihrer künstlerischen Arbeit.
Schon als Kind verbrachte sie längere Zeit am Meer und in den Schweizer Bergen. 1991/92 lebte sie ein Jahr lang in Norwegen, dort nahm sie an Zeichenkursen teil und arbeitete an einer Bewerbungsmappe für das Studium Textilgestaltung. Diese Zeit markiert den Beginn eines bewussten künstlerischen Weges.
Der Aufenthalt in Norwegen hinterließ bleibende Spuren. Die raue Landschaft, das kühle Licht und die Weite führten zu reduzierter Bildsprache. Statt Detailfülle rückten Fläche und Kontraste als wesentliche Elemente in den Mittelpunkt. Diese Erfahrung prägt bis heute ihre Arbeit.
1993 zeigte sie erste Arbeiten in einer Ausstellung in der Synagoge Sandhausen. Ein Jahr später begann sie ihr Lehramtsstudium mit dem Hauptfach Kunst. Es folgten ein Studienaufenthalt in Wien und praktische kunstpädagogische Tätigkeiten.
In ihrer wissenschaftlichen Arbeit beschäftigte sie sich 1998 intensiv mit dem Spätwerk von Henri Matisse, insbesondere mit dessen Scherenschnitten. Diese Reduktion auf Form und Farbe, das Spiel mit Fläche, Kontrast und rhythmischer Anordnung fließt seitdem immer wieder in ihre eigene Bildsprache ein. Es sind keine direkten Zitate, sondern Weiterentwicklungen – in überlagernden Strukturen, in der Balance von Klarheit und Intuition, und im bewussten Umgang mit Strukturen und Farbflächen.
1999 beendete Sabine Wendtland das Studium mit einer Abschlussmappe, deren Schwerpunkt auf der Auseinandersetzung mit Farbe lag. Parallel arbeitete sie kontinuierlich im eigenen Atelier weiter – Rückzugsort und zugleich Raum der Entwicklung. Seitdem ist eine Vielzahl an Ausstellungen und Projekten entstanden.
Sabine Wendtland arbeitet heute mit ruhiger Konsequenz an ihren Bildern. Ihre Werke entstehen aus Beobachtung, Erfahrung und einem tiefen Interesse für Farbe und Form. Sie lädt nicht zum schnellen Konsum, sondern zur Begegnung ein – mit Landschaften, Erinnerungen und Stimmungen. Ihre Kunst bleibt dabei offen, vielschichtig und immer in Bewegung.